„Ein neues Weihnachtslied“
von Gerhard Valentin
Die Weisen sind gegangen:
Der Schall verklang, der Schein verging;
Der Alltag hat in jedem Ding
nun wieder angefangen.
Der Wunderstern verglühte;
Kein Engel spricht, kein Schäfer rennt,
Und niemand beugt sich und erkennt
die Größe und die Güte.
Wie lässt sich das vereinen:
Der Stern war da, der Engel rief,
Der Schäfer mit den Weisen lief
und kniete vor dem Kleinen.
Auch die sind nicht geblieben,
Die beiden mit dem kleinen Kind:
Ob sie schon an der Grenze sind,
geflüchtet und vertrieben?
Was soll ich weiter fragen.
Ich habe manches mitgemacht –
Wem trau ich mehr: der einen Nacht
oder den vielen Tagen?